Wenn alles gleichberechtigt ist: 

Warum sieht die Realität manchmal anders aus? 


Von Janet Schaer, Gründerin von FOR MY QUEENS – weil gleiche Chancen für Frauen mehr als nur ein Schlagwort sein müssen.

Gleichberechtigung klingt einfach – theoretisch sind gleiche Rechte, Chancen und Bedingungen für alle das Ziel. 

Aber warum kämpfen so viele von uns noch immer mit unsichtbaren Barrieren, verpassten Chancen und ungleichen Bedingungen? 

Ob in Führungspositionen, in den MINT-Berufen oder beim Zugang zu wichtigen Netzwerken: Es gibt immer noch Diskrepanzen zwischen dem, was auf dem Papier steht, und dem, was wir erleben. Lasst uns anschauen, warum das so ist und wie wir gemeinsam reflektieren und verändern können.



Warum ist Gleichberechtigung oft nur „auf dem Papier“?

Obwohl gesetzlich die Gleichstellung der Geschlechter längst Realität ist, bleiben gewisse „unterschwellige“ Barrieren, die uns zurückhalten. Diese Faktoren sind oft tief in unseren Arbeitskulturen und sozialen Normen verankert und lassen sich durch bloße Regeln schwer durchbrechen. 

Hier sind einige dieser hartnäckigen Hindernisse:

Unbewusste Vorurteile

Selbst die besten Absichten kollidieren oft mit unbewussten Biases, die das Bild der „typischen“ Führungskraft oder des „idealen“ Ingenieurs im Kopf verankert haben. Diese Vorurteile beeinflussen uns unbemerkt und führen dazu, dass Frauen manchmal gar nicht als die Entscheidungsträgerinnen wahrgenommen werden, die sie eigentlich sind.


Althergebrachte Arbeitsstrukturen

Viele Strukturen in Unternehmen stammen aus einer Zeit, als Gleichberechtigung wenig bis gar keine Rolle spielte. Überstunden, „jederzeit verfügbar sein“ und das klassische Bild der Führungskraft, das wir oft mit Männern assoziieren, machen es Frauen schwieriger, sich in ihren eigenen Rollen oder Führungspositionen zu behaupten, besonders wenn sie Familienverantwortungen wahrnehmen.


Ungleiche Förderung und Netzwerke

Ein weiterer Grund, warum die Realität anders aussieht als das, was wir als „Gleichberechtigung“ definieren, ist der Zugang zu Karrierenetzwerken und Förderprogrammen. Männer haben oft bereits etablierte Netzwerke, auf die sie zugreifen können, während Frauen häufig gezielt Frauen-Netzwerke aufbauen, die in der beruflichen Sphäre oft (noch) weniger Einfluss haben.





Lasst uns realistisch reflektieren: Wo stehen wir – und was brauchen wir?

Gleichberechtigung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es braucht Geduld, Einsatz und das Bewusstsein, dass wir an mehreren Fronten kämpfen müssen. 

Hier sind einige Ansatzpunkte:

Gleichberechtigung als gelebte Unternehmenskultur verankern
Damit Gleichberechtigung zur Realität wird, braucht es mehr als Absichtserklärungen. Eine Unternehmenskultur, die Diversität fördert, in der unterschiedliche Perspektiven wertgeschätzt und neue Wege des Führens anerkannt werden, ist das Ziel. Das bedeutet, dass gleiche Chancen nicht nur theoretisch bestehen, sondern aktiv eingefordert und gestärkt werden.


Bewusstheit schaffen – auch über versteckte Barrieren
Einer der ersten Schritte auf dem Weg zur Gleichberechtigung ist es, überhaupt zu erkennen, welche subtilen Barrieren Frauen im Beruf erleben. Dazu zählen unbewusste Vorurteile, stereotype Rollenbilder und eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber Frauen und Männern. Hier ist eine ehrliche Reflexion gefragt: Was trage ich, was tragen wir dazu bei, dass gewisse Ungleichheiten bestehen bleiben?


Gleiche Chancen zur Entwicklung
Wenn Frauen den Zugang zu Netzwerken und Mentoring-Programmen auf derselben Ebene wie Männer erhalten, entsteht eine echte Möglichkeit, voneinander zu lernen und gleichwertig zu wachsen. Die gemeinsame Förderung – und nicht nur die Förderung „speziell für Frauen“ – sollte das Ziel sein, denn die Vielfalt der Ideen und Perspektiven ist das Fundament für Innovation und Wandel.





Was muss sich verändern?

Die Gleichberechtigung erfordert Veränderungen – und die dürfen ruhig etwas radikaler sein, wenn sie langfristig Wirkung zeigen sollen. Wir müssen uns fragen: Sind wir bereit, unsere Strukturen, Netzwerke und Denkmuster so anzupassen, dass alle davon profitieren können? 


Hier ein paar Ansätze:

Flexibilisierung von Karrierewegen und Arbeitsmodellen
Die Flexibilisierung von Arbeitsmodellen spielt eine große Rolle dabei, wie stark sich Frauen mit unterschiedlichen Bedürfnissen entfalten können. Teilzeitoptionen, Remote-Arbeit und flexible Karrierewege tragen dazu bei, dass Frauen sich nicht entscheiden müssen zwischen Karriere und Privatleben.


Diversity-Schulungen für das ganze Team
Schulungen, die alle Teammitglieder einbinden, machen unbewusste Vorurteile sichtbar und sensibilisieren für das Thema. Dabei geht es nicht darum, jemanden „zu belehren“, sondern offen und ehrlich zu zeigen, wie wir manchmal ohne böse Absicht falsche Annahmen treffen. Solche Schulungen legen oft den Grundstein für Veränderungen im Denken und Handeln.


Aktive Förderung von Frauen in Führungspositionen
Ein großes Thema bleibt die gezielte Förderung von Frauen in Führungsrollen. Frauen, die Führungspersönlichkeiten sind und sich als solche auch zeigen, inspirieren andere und schaffen Vertrauen. Sie sind oft entscheidende Vorbilder für die nächste Generation. Die Schaffung solcher Vorbilder beginnt damit, dass Unternehmen bewusst nach Frauen in ihren Führungspositionen suchen und sie aktiv unterstützen.



FOR MY QUEENS Best Practice: Veränderung von innen und außen

Bei FOR MY QUEENS haben wir immer wieder erlebt, wie kraftvoll echte Reflexion und Veränderung sein können.

Eine Firma, mit der wir gearbeitet haben, führte ein Patenschaftsprogramm ein, das Frauen und Männer bewusst zusammenbrachte. Es entstand ein Austausch, bei dem Männer das Arbeitsumfeld aus weiblicher Perspektive erlebten und umgekehrt. 

Der Effekt war enorm: Eine verstärkte Offenheit für die Herausforderungen von Frauen und die Erkenntnis, dass gleiche Chancen oft mehr brauchen als nur eine Regel auf dem Papier.





Lass uns Gleichberechtigung leben!

Wenn wir Gleichberechtigung wirklich ernst nehmen, dann müssen wir alle aktiv an den nötigen Veränderungen mitwirken. Unternehmen, die echte Chancengleichheit fördern wollen, brauchen den Mut zur Reflexion und zur Handlung. Denn das Ziel ist klar: Gleiche Chancen, gleiche Rechte und ein Arbeitsumfeld, das jede und jeden willkommen heißt.

FOR MY QUEENS ist hier, um dich und dein Unternehmen dabei zu unterstützen, diese Veränderungen nachhaltig umzusetzen.
Schreib uns und lass uns gemeinsam den Weg zur echten Gleichberechtigung gestalten!